Körnerpark
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Ausstellung: Constructing the Earthquake

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29. April bis 23. Juli 2017

Constructing the Earthquake
Installationen: Folke Köbberling, Sharon Paz
Performance: Chryssa Tsampazi

Die Ausstellung benutzt das Erdbeben als Metapher für Kontrollverlust, wechselnde Grenzen, unsicheres Terrain und bedrohte Identitäten. Heute bewegen sich Tausende von Menschen in einem Zwischenraum, Zugehörigkeit wird in Frage gestellt. Migration und Bewegung werden eher problematisiert als wertgeschätzt.

Angesichts des wachsenden Nationalismus und der zunehmenden Globalisierung sucht die Ausstellung nach Wegen, um mit den neuen Realitäten offener und flexibler umzugehen, Modelle zu entwickeln, welche fähig sind, die neuen Veränderungen anzunehmen. Was kommt nach dem Erdbeben? Wie bereiten wir uns darauf vor und wie akzeptieren wir es? Wie können wir es bewältigen?

Eröffnung: Freitag, 28. April 2017, 18 Uhr

Kuratiert von Dorothee Bienert


Constructing the Earthquake benutzt das Erdbeben als Metapher für unterschiedliche Formen gesellschaftlicher und emotionaler Erschütterungen. Angesichts der zunehmenden Globalisierung und den diffusen Gefühlen von Kontrollverlust und Unsicherheit fragen die Künstler*innen nach der Eigenverantwortung des Menschen für seinen Lebensraum und suchen nach Wegen, um mit den neuen Realitäten flexibler umzugehen.

In ihrem Video-Installationen thematisiert Sharon Paz alltägliche Momente der Verunsicherung, wie sie Menschen erfahren, die von Flucht, Migration und globaler Mobilität betroffen sind: Die Künstlerin untersucht reale und virtuelle Grenzen und findet Bilder für Situationen zwischen Innen und Außen, Zugehörigkeit und Ausgeschlossen-Sein. Paz zeigt Projektionen, in denen sich verschiedene Wirklichkeitsebenen durchdringen und fordert die Besuchenden auf, mit dem eigenen Schatten Teil der Bildwelt zu werden.

Folke Köbberling rüttelt mit ihren künstlerischen Aktionen an eingefahrenen Denkmustern über so alltägliche Dinge wie den Automobilverkehr. Wieso gelten Autos als Notwendigkeit, obwohl sie Luft und Lungen verschmutzen und große Teile des öffentlichen Raumes verschandeln? Würden Bürgerunruhen ausbrechen, wenn man den Individualverkehr verböte, weil er Todesfälle und Verstümmelungen verursacht? Köbberlings Arbeiten unternehmen absurde Modellversuche für einen autofreien Stadtraum, die zur Stellungnahme herausfordern.

Das parallel entwickelte Performance-Projekt Please Turn Out The Light – I Can Only Play in the Dark von Chryssa Tsampazi geht von einer Vokalkomposition zu einem Text von Franz Kafka aus und macht das Durchbrechen fester Strukturen auf einer abstrakt-musikalischen Ebene erfahrbar.

Ausstellung vom 29. April bis 23. Juli 2017

Begleitprogramm

Gespräch: Kultur auf Linie?
Mittwoch, 17. Mai 2017, 19 Uhr
Övül O. Durmusoglu und Katharzyna Wielga-Skolimowska sprechen über die Erschütterungen in den kulturellen Landschaften in der Türkei und in Polen. Wie nimmt die Politik Einfluss auf Kultur und Medien und warum? Was sind die Folgen? Moderation: Matthias Reichelt

Performance: Please Turn Out The Light – I Can Only Play in the Dark
Samstag, 24. Juni 2017, 17 Uhr

Finissage mit Katalogpräsentationen
Mittwoch, 19. Juli 2017, 19 Uhr
Folke Köbberling und Sharon Paz präsentieren ihre soeben erschienenen Monografien.

Galerie im Körnerpark (Eintritt ist frei)
Schierker Straße 8, 12051 Berlin - Telefon: 030-56823939
Öffnungszeiten: Montag - Sonntag 10 bis 20 Uhr
Verkehrverbindungen: S+U Neukölln U7 / S4, 41, 42, 45, 46, 47, Bus 171, N7, N79
24., 25. Dezember, 31. Dezember und 1. Januar geschlossen