GOOD BYE TEMPELHOF - Zur Geschichte eines Flughafens
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30. Oktober bis 2. November 2008
GOOD BYE TEMPELHOF – Zur Geschichte eines Flughafens
Last Call Tempelhof. Was kaum jemand wirklich für möglich gehalten hat – nun passiert es: Der legendärsteFlughafen der Welt wird geschlossen. Ein einfaches Herunterlassen der Rollläden wird diesem geschichtsträchtigen Ort sicher nicht gerecht, deshalb wollen wir eine kleine Beerdingung mit anschließendem Leichenschmaus begehen – trauern und Gutes (und auch Heiteres) bereden. Und dies dort, wo der Flughafen wirklich weh getan hat, im Körnerpark: Jedes Konzert, jede Veranstaltung litt unter dem Fluglärm der startenden und landenden Maschinen. Jeder Anwohner – nur die Galerie nicht – hatte nach Jahren ohrenbetäubenden Lärms schallisolierende Fenster. In der Zeit der Luftbrücke demolierten die Schallwellen die Grundmauern des Parks so sehr, dass sie drohten zusammenzubrechen: Ein Zuschütten des Parks war geplant, und nur ein heftiges Aufbegehren der den Park liebenden Bürger konnte dies verhindern.
Ja, und diese Bürger, die Bürger Neuköllns, deren Balkon- und Hinterhofleben bei jeder Tempelhof-Landung begutachtet werden konnte, und deren Antennen und Grabsteine ihrer Vorfahren die Flugzeuge am Bauch kitzeln konnten, stimmten mehrheitlich für die Offenhaltung des Flughafens. Es ist ihre Geschichte, und die kennen sie – ihre Zukunft kennen sie nicht. Und sie, die unmittelbaren Nachbarn und “Betroffenen” jeglicher Entwicklung, wurden bislang auch nicht nach ihrer Meinung und ihren Ideen befragt.
Zu unserer kleinen Abschiedsfeier laden wir Sie herzlich ein:
GOOD BYE TEMPELHOF – Zur Geschichte eines Flughafens. Das Kulturamt Neukölln widmet dem Flughafen Tempelhof zum Abschied eine Party-Nacht
Das Mobile Museum zeigt seine Ausstellung in der Galerie im Körnerpark (Kreativraum)
Vernissage: 30. Oktober 2008, 20.30 Uhr
Die tollkühnen Anfänge der Luftfahrt, der nationalsozialistische Größenwahn und die Teilung Berlins: Die Weltgeschichte drückte dem Flughafen Tempelhof ihren Stempel auf. Nun gehen die Lichter dort endgültig aus und wir sagen “Good bye”. Die letzte Nacht des Flughafens begehen wir mit einer Lesung von Horst Bosetzky, der Combo “Triple Sec” mit typischen Songs aus der Zeit der Luftbrücke, einer 25-minütigen Dokumentation über die Geschichte des Flughafens und einer Live-Übertragung vom Flughafen um Mitternacht. Dazu zeigen wir den Kult-Film von Billy Wilder “Eins, zwei, drei” mit Horst Buchholz in der Hauptrolle. Feiern Sie mit uns! (Einlass ab 18 Uhr)
30. Oktober bis 2. November 2008, Di-So 10-18 Uhr
Vom 4. bis 28. November 2008 zeigen wir die Ausstellung in der Schalterhalle der Berliner Sparkasse, Karl-Marx-Straße 107.Öffnungszeiten: Mo, Mi + Fr 9.30-15.00 Uhr und Di + Do 9.30-19.00 Uhr