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Hans Goetsch: Stadtansichten und Landschaften aus fünf Jahrzehnten

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7. Mai bis 12. Juni 2011
Hans Goetsch (1892-1981):
Stadtansichten und Landschaften aus fünf Jahrzehnten

Das Kulturamt Neukölln freut sich, zu einer Präsentation eines der wichtigsten Maler Neuköllns des vergangenen Jahrhunderts einzuladen – sicher auch zur Freude vieler seiner Schüler, prägte er doch als Kunsterzieher an der Fritz-Karsen-Schule in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg das ästhetische Wahrnehmung- und Ausdrucksvermögen vieler Neuköllner Kinder und Jugendlichen, die dies nie vergessen haben.

Eröffnung der Ausstellung und Verleihung des Kunstpreises der Hans-Goetsch-Künstlerförderungs-Stiftung an die Malerin und Grafikerin Ursula Strozynski: Freitag, 6. Mai 2011, um 19 Uhr.

Mit der Ausstellung erinnern das Kulturamt Neukölln und die Hans-Goetsch-Stiftung an den Britzer Maler und Kunstpädagogen Hans Goetsch, der wie kein anderer Zeitgenosse das wechselnde Antlitz Neuköllns in über fünf Jahrzehnten seinem Credo gemäß “was ich zu sagen habe, male ich” – künstlerisch dokumentiert hat. Nicht das pulsierende Großstadtleben faszinierte ihn, sondern der Übergang Berlins in die Randgebiete. Die Fluss- und Kanalufer, Straßenzüge und Häuserzeilen mit ihren seelenlosen Fensterhöhlen, Brücken und Frachtkähne, die Gleisanlagen der Vorortbahnen und die stillen Winkel am Stadtrand, die Ansicht eines Dorfes wie ein vereinzelter Baum in der Weite der märkischen Landschaft sind die immer wiederkehrenden Motive.

Eine Sonderstellung nehmen die Ansichten des zerstörten Berlins ein, in denen er aus kritischer Sicht zwischen 1945 – 1947 festhielt, was vom Dritten Reich übrig blieb – nichts als Trümmer und Zerstörung. Im Spätwerk dominieren Landschaften an Weser und Elbe, der Mittelgebirge, des Schwarzwalds, der Alpen ebenso wie Küstenregionen Norddeutschlands, Dänemarks und Schwedens. Er malt sie stets unter Aussparung der menschlichen Gestalt, die in keinem seiner Werke auffindbar ist.

Hans Goetsch hat nie ein Atelier besessen. Alle Werke entstanden vor Ort in der Natur. Seine Maltechnik entsprach der Arbeit im Freien: Wasserfarben über Kohle. Im Alterswerk dominieren Wachskreiden. Ein sicherer Blick für die Linie, Kargheit in der Komposition sowie Einfachheit in den Formen und Farben sind Kennzeichen seiner Handschrift. Die gedämpfte Farbpalette entsprach dem gebrochenen Lichte der bevorzugten Jahreszeiten, sei es der Übergang vom Herbst zum Winter oder vom Winter zum Frühling, dem Aufbruch zu neuen Leben nach einer Periode der Ruhe. Der Verzicht auf jegliches artistisches Beiwerk, der herbe Kontur des Kohlestiftes, ein sparsam akzentuiertes Ziegelrot machen den Reiz und künstlerischen Wert seiner Werke aus.

Im Gedenken an Hans Goetsch, dessen Todestag sich am 26. Mai 2011 zum 30. Mal jährt, und der Stifterin Marianne Goetsch, die vor zehn Jahren starb, wird die Hans-Goetsch-Künstlerförderungs-Stiftung mit der ersten Vergabe eines Arbeitsstipendiums aus dem Schattendasein heraustreten.

Zur Eröffnung gibt es eine Einführung von Inken Dohrmann, Kunsthistorikerin und Vorsitzende der Hans-Goetsch-Künstlerförderungs-Stiftung. Die Laudatio hält Alice Ströver, MdA, Vorstandsmitglied Hans-Goetsch-Künstlerförderungs-Stiftung.

Ausstellungseröffnung: 6. Mai 2011 um 19 Uhr

Schierker Straße 8, 12051 Berlin – Telefon: 030-902392876
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10-18 Uhr